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Kampagne zur Müllproblematik im Wald

7.500 Hektar Wald der Stiftung Schönau sollen erhalten bleiben

Um die Waldbesucher auf die Problematik von Müll im Wald aufmerksam zu machen, startet die Stiftung Schönau 2021 eine Kampagne. Dabei will die Stiftung der Evangelischen Landeskirche in Baden den Menschen nicht mit erhobenem Zeigefinger daherkommen. „Wir wollen die Waldbesucher auf das empfindliche Ökosystem Wald aufmerksam machen und an die soziale Verantwortung jedes Einzelnen appellieren“, meint Christine Flicker am Stiftungssitz in Heidelberg.

Die seit 1560 bestehende Stiftung nutzt dazu zeitgemäße Mittel: Broschüren und Hinweistafeln an zentralen Stellen informieren die Spaziergänger in den PEFC-zertifizierten Stiftungswäldern. Die Botschaften sollen zum Schmunzeln anregen und die Waldbesucher zum Mitmachen animieren. „Kein Müll mehr in der Landschaft, das ist eine schöne Vorstellung. Jeder kann einfach dazu beitragen: den eigenen Müll richtig entsorgen und fremden Müll einsammeln“, wünscht sich Försterin Imke Beck von den Waldbesuchern.

Försterin Imke Beck von der Stiftung Schönau bereitet die zunehmende Vermüllung der Wälder Sorge.
Foto: Stiftung Schönaus

Müllaufkommen im Wald steigt

„Fernsehgeräte, Nähmaschinen, Bauschutt. Wir haben schon alles in unseren Stiftungswäldern gefunden“, berichtet Beck.  Mit der Corona-Epidemie steige jedoch die Menge des illegal entsorgten Mülls spürbar an. „Immer mehr Waldbesucher werfen vermeintliche Kleinigkeiten wie leere Glasflaschen, Kaffeebecher oder Plastiktüten einfach in den Wald oder lassen sie unachtsam fallen“, beobachtet Beck. Das störe nicht nur die zahlreichen naturliebenden Waldbesucher, die sich sorgsam und verantwortungsvoll zeigen.

Für das Ökosystem Wald ist diese Wegwerfmentalität eine ernste Bedrohung. Je nach Material bleibt der Müll mehrere Wochen bis einige tausend Jahre liegen und stört das empfindliche Gleichgewicht im Wald. So benötigt eine handelsübliche PET-Flasche 450 Jahre bis zum vollständigen Abbau, Styropor gar 6.000 Jahre. Beim Zerfall entsteht Mikroplastik, die sich im Meer und in unserer Nahrung wiederfindet. Batterien, Zigarettenkippen und Elektrogeräte vergiften das Grundwasser und bedrohen Pflanzen, Tiere und Menschen gleichermaßen.

Nachhaltiges Handeln

Die Stiftung Schönau bewirtschaftet insgesamt rund 7.500 Hektar Wald im Odenwald, Schwarzwald sowie im Kraichgau und ist damit die größte körperschaftliche Waldbesitzerin in Baden-Württemberg. Die Stiftung sieht sich deshalb in einer besonderen Verantwortung, die naturnah bewirtschafteten und PEFC-zertifizierten Wälder zu erhalten und den Menschen in der Region als Schutz- und Erholungsraum zur Verfügung zu stellen. Jährlich werden über 100.000 Euro in den Erhalt des weitläufigen Wegenetzes investiert. Auf rund 74 Hektar Wald erhält die Stiftung Schönau wertvolle Biotope und verzichtet dafür bewusst auf einen Teil ihrer Erlöse.

Für alle, die sich fragen, was sie für den Wald tun können, gibt es hier die Antwort: Sieben Tipps mit denen wir dem Wald helfen.