Der Vogel des Jahres 2026 in Deutschland ist das Rebhuhn (Perdix perdix). Mit dieser Wahl rückt der NABU und der LBV eine Art in den Fokus, die stellvertretend für den dramatischen Rückgang der Artenvielfalt in unseren Kulturlandschaften steht.
Heimlicher Bewohner von Feld und Flur
Das Rebhuhn ist ein typischer Bewohner offener Feldfluren und strukturreicher Äcker. Es ist ein kompakter, etwa taubengroßer Vogel, dessen braun-grau gesprenkeltes Gefieder ihm eine perfekte Tarnung am Boden bietet. Männchen sind am rostbraunen Fleck, dem sogenannten Kehllatz, auf der Brust zu erkennen. Das Rebhuhn lebt gesellig in Familienverbänden, den sogenannten Ketten, und ernährt sich hauptsächlich von Sämereien, Kräutern und Insekten. Sein charakteristischer, rauer Schnarrruf ist das bekannteste Zeichen seiner Anwesenheit, besonders in den Morgenstunden.
Dramatischer Rückgang in der Intensivlandschaft
Trotz seiner einstigen weiten Verbreitung gilt das Rebhuhn in Deutschland heute als stark gefährdet und steht auf der Roten Liste der Brutvögel. Die Bestände sind in den letzten Jahrzehnten vielerorts massiv eingebrochen. Die Hauptursache ist die Intensivierung der Landwirtschaft: Das Fehlen von Feldrainen, Hecken und Brachflächen nimmt dem Rebhuhn Deckung und Nistplätze. Gleichzeitig führt der Einsatz von Pestiziden zu einem massiven Rückgang von Ackerwildkräutern und Insekten, die als Nahrung für die Küken überlebenswichtig sind. Die großen, strukturarmen Monokulturen bieten keinen ganzjährigen Schutz und keine ausreichende Nahrungsgrundlage.
Rettung des Rebhuhns
Die Rettung des Rebhuhns ist nur möglich, wenn wir die Agrarlandschaft wieder vielfältiger gestalten. Es müssen künftig mehr strukturreiche Lebensräume wie breite Blühstreifen und Pufferzonen angelegt werden. Wir alle sind aufgerufen, uns für den Erhalt unserer Kulturlandschaft einzusetzen, damit der charakteristische Ruf des Rebhuhns auch in Zukunft noch über unseren Feldern zu hören ist.





